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1. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 5

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 5 — zeuge des Menschen. Noch älter als diese bereits zu bestimmtem Gebrauche abgeschlagenen und roh bearbeiteten Splitter sollen nach der Rnficht des belgischen Forschers Rutot natürliche Feuersteinknollen mit Schlagspuren an den Enden sein. Sie bezeichnen vielleicht jenen Abschnitt der Urzeit, da der Mensch den Stein in Gebrauch nahm, wie er ihn fand, und die Kunst des Zurichtens der Gesteine zu Waffen und Werkzeugen noch nicht verstand (Fig. 4). Die ersten durchaus sicheren Spuren uralter Besiedelung (Europas und Deutschlands durch den Menschen finden sich aber erst in dem Abschnitte der Erdgeschichte, welcher zwischen der Haupteiszeit und der letzten (Eiszeit liegt, also in der zweiten Zwischeneiszeit, und zwar in einem frühen Abschnitt derselben, den wir als zwischeneiszeitliche Waldzeit bezeichnen. Fig. 3. Eolith aus Frankreich. (Nach H. Riaatfch, Archiv f. Anthrop. 1905.) Fig. 4. Natürlicher Feuerfteinknollen mit Schlagspuren an einem Ende (?), nach der Ansicht des belgischen Forschers Rutot das älteste Gerät (M. Hoernes, Der diluviale Mensch in Europa, S. 197, nach A. Rutot). Die Waldzeit. (Klima, pflanzen und Tiere. Die Ansiedelung bei Taubach. Der Urmensch von lleandertal, Spt), Krapina. Benennung des Zeitraumes.) Die nordischen und alpinen Gletscher sind weit zurückgewichen. Das Klima, während der (Eiszeit im Mittel etwa 3—4° kälter als dasjenige der Gegenwart, entspricht ungefähr dem heutigen. Huf dem früheren Gletscherboden hat sich in Norddeutschland eine Flechten-und Moossteppe entwickelt, auf der Herden von Renntieren reichliche Nahrung finden. Weite Gebiete sind aber noch zu feucht, als daß sich selbst eine so anspruchslose Pflanzenwelt darauf ausbreiten konnte. 3n Mitteldeutschland aber ist's schon wohnlicher. Nadelbäume, Birken, Haselsträucher und andere Laubhölzer haben sich bereits zu ansehnlichen Waldungen zusammengeschlossen. Buschwerk V'

2. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 89

1893 - Leipzig : Hinrichs
Grönland. 89 dessen Massenhaftigkeit nicht seinesgleichen auf der bekannten Erde findet. Die Begletscherung des Inlandes ist außerordentlich groß; jedes Thal, welches in einem etwa 1500 m hohen Gebirgssystem entspringt, enthält einen Gletscher. Da giebt es unabsehbare Eisströme mit jähem, oft bis 300 m hohem, in die Brandung tauchendem Abfalle. Diese liefern jene großartigen, den äußersten Küstensaum und die Fjorde erfüllenden Eisberge. Wenn man die davorliegenden Inseln mitrechnet, zeigt das südliche Dreieck nach W. hin sehr bedeutende und wild zerrissene Höhen mit einzelstehenden Gletschern, wogegen es sich als ein mehr zusammenhängendes Hochland nach O. hin senkt. Die Be- steigung des grönländischen Alpenlandes ist schwieriger als jene unserer Alpen: die Zerrissenheit in maßlos steile, ungeheure Wände, die große Länge der Gletscher, die enorme Tiefe des Firnschnees und die große Wildheit der obersten Gebirgskämme tragen die Schuld hieran. — c) Die Vorstellung einer unge- geheuren Eiswüste, die für das Innere ihre Berechtigung hat, ist für die Küste nicht zutreffend; denn hier wird bis weit über den Polarkeis eine fast zusammenhängende Vegetations- decke gefunden, ganz unfruchtbare Klippen sieht man selten. Neben den Wiesen- und Sumpfgräsern findet man eine Un- masse Beeren, verkümmerte Weiden, Wachholder, Birken und Erlen. Diese erreichen freilich im günstigen Falle nur Mannes- höhe. Während es an der W.-Küste gelungen ist, Rüben, Kartoffeln und Kohl zu gewinnen, so werden derartige Kul- tureu von der Ostküste für immer ausgeschlossen bleiben. Die eisgepanzerte Natur derselben hat auch den Entdeckuugs- reisenden ihr Werk unendlich erschwert. Selten ist seit alten Zeiten diese Küste zugänglich gewesen, da in der Regel ein Saum von Eis und Treibeis oder undurchdringliche Nebel das Landen verhindern. Im allgemeinen wird die Ostküste von einer etwa 1200 m hohen steilen Gebirgswand gebildet, die in ihrem südlichen Teile bis zum Kap Tycho de Brahe den Namen „König Friedrich Vi.-Küste" führt. Daran schließt sich nordwärts das nur aus der Ferne gesehene Egede Land und erst nördlich des 70. Grades beginnt eine fjordenreiche Küste, welche der Schauplatz der zweiten deutschen Nordpolexpe- dition (Koldewey) war. Kap Bismarck in dem unbewohnten „König Wilhelm-Lande" bezeichnet hier den äußersten be- kannten Punkt. Die Perle der hochpolaren und zugleich hoch-

3. Die Völker und Staaten der Erde - S. 492

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
492 Abschtt. 2. Das german. Europa. Kap. 5. Schweiz. Eidgenossenschaft. liehen Deutschland sind hier alle Landstraßen und Feldraine mit Obsibämnen bepflanzt; sie bilden nicht selten kleine Haine und im Thurgau sogar einen Wald von mehrstündiger Aus- dehnung. Selbst feinere und südliche Früchte fehlen nicht: Feigen, Mandeln, edle Kastanien w.; doch gedeihen sie vor- zugsweise nur in den wärmeren Thälern der Kantone Neuf- chatel, Waadt, Wallis und Tessin, wo auch die Kultur des Maulbeerbaums und der Seidenraupe sich einiger Aufmerk- samkeit erfreut. — In ganz anderer Gestalt tritt dagegen die landwirthschaft- liche Industrie in allen eigentlichen Alpen-Kantonen, so wie tn den höheren Jura-Landschaften ans, wo von der Natur der Ackerbau auf geringe Strecken, auf die untere, kaum in einigen geschützten Thälern bis zu 4000, nur ausnahmsweise (im oberen Engadin und Urseren-Thal) bis zu 4500' abso- luter Höhe aufsteigende Gcbirgs-Region und auch hier nur auf die breiteren, elementaren Ereignissen minder ausgesetzten Thalsohlen beschränkt ist. Man hat berechnet, daß von dem Gesannnt-Areal der Schweiz 50 Hhmln. von Glätschern, 116 sümln. von unwirthbarem, nutzbarer Vegetation unzu- gänglichem Felsgebirge, 38 ss)Mln. von Seen, im Ganzen also 204 H>Mln. (oder fast ein Viertel des Gcsammt-Areals) von Unland eingenommen werden, und cs ist klar, daß diese Flächen fast ausschließlich von den Alpen- und Jura-Kantonen in Abzug zu bringen sind, weshalb dieselben denn auch da, wo sie bewohnt werden können, — in den Thälern und ans den unteren Berghalden, — viel dichter bewohnt sind, als nach den oben angegebenen Durchschnitts-Zahlen vermuthet werden dürfte. — Diese Bevölkerung der Alpen-Kantone nährt sich aber vornehmlich von der Vieh-, namentlich von der Rinder- und zwar von jener eigenthümlichen, halb nomadischen Heerdenzucht, welche ilnter dem Namen der „Alpen- wirthschaft" bekannt und für das Leben aller Bewohner höherer Gebirge eben so wichtig als charakteristisch ist. — Ist gleich die Viehzucht (Rinder, Pferde, Schweine, Maul- thiere, unedle Schafe) auch in den ebenen Gegenden des

4. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 271

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. § 180. 271 Fig. Ho. Prärie. 2. Das Steppenland (Westhälfte) beginnt mit den ausgedehnten Grasfluren der Prärien (Fig. 110), ehemals von zahllosen Bisons durchschwärmt, die jetzt aber fast völlig ausgerottet sind. — Fruchtbare Gebiete finden sich im allgemeinen hier und da, wo künstliche Bewässerung möglich ist (Großer Salzsee.) — Die den Seewinden ausgesetzten Küstenstriche im W. sind fruchtbar und reich an Getreide und Wein. Hier wächst auch an dem Fuß der Sierra Nevada der gewaltige Mammutbaum, der bei einem Durchmesser von 4—12 m eine Höhe von 100 m erreicht (Fig. 111). F'e« Iii- Mammutbäume. (Sequöia gigäntea.) — Bis 100 m hoch und 4—12 m im Durchmesser.

5. Physische Geographie - S. 148

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
148 Abth. Ii. Abschtt. 4. Kap. 3. Drittes Kapitel. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenländer Süd - Amerika's. g. 13. Die patagonifche Ebene, der Cnsu Leuwu und der Colorado. Die patagonische Ebene ist noch sehr unbekannt. Es ist wahrscheinlich eine Tiefebene, und zwar, so viel man weiß, großtentheils salzige oder steinige Steppe mit ärm- licher Vegetation; im Norden trägt sie sogar den Charakter einer von großen, seichten und gesalzenen Landseen und Mo- rästen durchzogenen Sandwüste. In den Vertiefungen jener Sümpfe und Seen verliert sich die Mehrzahl der von den Anden kommenden Flüsse vielleicht unter Verhältnissen, wie wir sie auf dem australischen Kontinent kennen gelernt ha- den. Trinkwasser und Bäume sind selten; nur am oberen Cnsu Leuwu und seinen Zuflüssen, am Fuße der Anden, sol- len ausgedehnte Waldungen seyn. Hier allein ist zugleich die bewohnbare Gegend Patagoniens, da im übrigen Theile dieses Landes selbst die ersten Lebensbedürfnisse mangeln. Die hydrographischen Verhältnisse der großen Flüsse die- ser Steppe, des Colorado und Rio negro, deren Quel- len wahrscheinlich in den Cordilleren von Chile liegen, und die in südöstlicher Richtung dem Meere zuströmen, sind noch ganz unbekannt. §. 14. Die Pampas und der Rio de la Plata. Die Quelle des Parana liegt etwa 3000' hoch am Nordwest-Fuß der Sierra Mantequeira. Er bricht mit dem Wasserfall am Paso und ryehreren andern Katarakten und Stromschnellen zwischen ihren westlichen Verzweigungen und den südlichen Abfällen der Sierra Negra in nordwestli- chem Laufe hindurch in sein oberes Stufenland, die Pampas von San Paulo, eine Hochebene niederer Art, die im Nordwesien durch die Serra dos Vertentes, im Süd- osten durch die Serra do Espinha§o umschlossen wird. Sein zweiter Durchbruch geschiht in südlicher Rich-

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 6

1835 - Hannover : Hahn
6 Erster T h e i l. Me Geschichte, von Erschaffung der Welt bis Chri- stus, ein Zeitraum von etwa 4000 Jahren. I. Periode. Von der ältesten Zeit bis Cyrus, den Stifter des persischen Weltreiches. — 560 vor Ehr. §. 5. Frühester Zustand der Erde und der Menschen. L^)ie ältesten Überlieferungen, die das heiligste Buch der Welt, die Bibel, enthält, und die Naturkunde selbst lehren uns, daß die Erde, seit Gott die Welt durch das Wort seiner Macht erschaffen hat. im Ansange nicht so beschaffen war, wie sie jetzt ist, sondern daß sie manchfache Veränderungen erlitt. Man unterscheidet darum Bildungsperioden der Erde. Hierauf deuten die 6 Schöpfungs- tage (mehr oder minder entstellt in den Kosmogonien anderer Völ- ker), von welchen die Bibel^ erzählt, und die Beschaffenheit der Ge- birge und der Naturgegenstände, von denen man Versteinerungen in denselben findet. Dem Alter nach kann man Urgebirge, Ubergangs- und Flötzgebirge, Anschwemmungen u. s. w. unterscheiden. In den ersten (Granitselsen) finden sich keine Spuren einer lebendigen Schö- pfung; aber in dem weichen Gestein der übrigen erscheinen Abdrücke von versteinerten Muscheln und Würmern, von Farrenkrautern und palmartigen Gewächsen, und viele andere Überreste einer untergegan- genen Schöpfung, die der Gattung nach von der jetzigen verschieden sind, wie die ungeheuren Knochen des Mammuth. Die Schöpfung der jetzigen Thierwelt und des Menschengeschlech- tes ist nicht älter als 4000 vor Christi Geburt. Die ältesten Über- lieferungen der Bibel, womit die Sagen der Inder, der Hoch - asiaten, und vieler anderer Völker, auch die Spuren der Aus- breitung des Menschengeschlechtes von Osten nach Westen, die histo- risch beglaubigten ältesten Anfänge der Kultur und vieles Andere übereinstimmen, setzen den frühesten Wohnsitz des ersten Menschen- paares, des Adam, des Mannes aus Erde, und der Eva, der Leben-gebenden, in das südöstlicheasien, in die glück- lichen Thäler des südlichen Himalaya, wo die herrlichste Natur jetzt noch fast ein Eden oder Paradies darbietet. Der Mensch, von Gott nach seinem Ebenbilde, d. i. mit einem vernünftigen freien Geiste erschaffen, weil er der Herr der übrigen Schöpfung sein sollte, genoß nach der heiligen Überlieferung auch die erste Erziehung durch

7. Das Altertum - S. 15

1885 - Heilbronn : Henninger
4. Kapitel. Einteilung der griechischen Geschichte. 15 der kälteren Zone wechseln mit der üppigen Fülle südlicher Gegenden. Auf den höheren Bergen, die einen guten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt sind, wachsen Tannen und Eichen, während Reben, Feigen und Ölbäume in den niederen Regionen aufs beste gedeihen“; in Messenien und auf den Kykladen kommt selbst der Palmbaum in ganzen Gruppen fort, und „aus breitem Blätterfufse treibt die Äloe ihren hohen Schaft empor; gleich den Zaubergärten des Alkinoos erfüllen Orangen- und Citronen-wälder die Luft mit ihrem Dufte.“ • Viertes Kapitel. Einteilung der griechischen Geschichte. I. Periode. Die alte Zeit. a. Pelasgische Periode. h. Das heroische Zeitalter. Ii. Periode. Die Zeit der Wanderungen und der älteren Kolonisation. 1124—900. Iii. Periode. Bildung der beiden führenden Staaten Sparta und Athen; Verfassungskämpfe; jüngere Kolonisation. 900—500. Iv. Periode. Abwehr der Perser und Periode nationaler Hege- monieen. 500—338. V. Periode. Gänzlicher Untergang der nationalen Unab- hängigkeit; Vorherrschaft Makedoniens; Ausbreitung des Hellenismus über Asien. 330—197. Vi. Periode. Griechenland unter römischem Einflufs und römischer Herrschaft. 197 v. Chr. — 395 n. Chr. I. Periode. Die alte Zeit. Fünftes Kapitel. Pelasgische Periode. a. Was die älteste Bevölkerung von Griechenland angeht, so unterscheidet Herodöt I 56—58 zwei Stämme (yevr]), den pelasgisehen und den hellenischen. Die Peläsger, von

8. Allgemeine Geographie - S. 596

1913 - Breslau : Hirt
596 Physikalische Geographie. — Iii. Geographische Klimatologie. § 384. Klimaschwankungcn. Ob von einer dauernden Änderung des Klimas in einer und derselben Richtung in historischen Zeiten gesprochen werden kann, muß dahingestellt bleiben. Zu unterscheiden sind von diesen dauernden Veränderungennach einer Richtung die periodisch en Schwankungen des Klimas. Über sie sind die Ansichten bereits mehr geklärt. Wirksam er- scheint einmal die elfjährige Sonnensleckenperiode (§ 298), die auf den Erdmagnetismus und die Polarlichter von so entscheidendem Einfluß ist (§ 322). Es bedingt die Häufigkeit der Flecken kühles, feuchtes Wetter. Ferner hat man aus der wechselnden Ausdehnung der Gletscher mancher Gegenden (§ 347), aus dem Wasserstande der Seen und der Ostsee in Schweden eine regelmäßige Klimaschwankuug in 35jähriger Periode erkannt, nach der auf einen solchen Zeitraum kühlen und feuchten Wetters ein trockenerer und wärmerer folgen soll. Der Regenfall ist in der feuchten Zeit um 20% großer, die Wärme um 1° niedriger, was für Berlin z. B. so viel sein würde wie die Verlegung um einen Breitengrad weiter nach N. Mittelpunkte von feuchten Perioden waren bei uns die Jahre 1705, 1740, 1785, 1815, 1850, 1880, von trockenen 1720, 1760, 1795, 1830, 1866, fo daß wir jetzt noch in einer Wärmeperiode stehen. Schwankungen säkularen Verlaufs, über deren Zeitlänge wir uns aber noch kaum eine Vorstellung bilden können, glaubt Blytt aus der Vege- tationssolge in Norwegen und Schweden nachweisen zu können. „Die Torf- moore des südlichen Norwegen bestehen, wenn sie über der höchsten marinen Stufe liegen, aus vier Torfschichten mit drei dazwischen gelagerten Wald- schichten, und sie sind, seit sie anfingen sich zu bilden, jetzt zum vierten Male mit Wald bewachsen. Ans eine ähnliche Anzahl wechselnder Pen- oden deuten auch die dänischen Torfmoore mit ihren vier Torfschichten, welche zuweilen von Wnrzelfchichten geschieden werden. Torfmoore mit allen drei Wurzelschichten sind aus Dänemark bekannt, gleichfalls aus einzelnen Teilen Schwedens, Södermanland, Smäland und Dalsland. Moore mit drei Wurzelschichten kennt man aus Schlesien, aus England und Schottland und aus dem Juragebirge." Von der Eiszeit bis zur unmittelbaren Gegenwart müssen also viermal sencht-kühle Zeiträume der Torfbildung und trocken-warme Zeiträume der Waldverbreitung gewech- selt haben.—■ Säkulare Schwankungen noch weit höheren Grades zeigt uns die dem Alluvium vorhergehende Epoche, das Diluvium, iu den von ihr hinterlasseneu Spuren (§ 348). Über die Zeitlänge dieser Schwan- knngen steht nur fest, daß sie ungemein groß, mindestens nach Zehntaufenden von Jahren zu bemessen war. Ob diese Zeitlänge eine beständige, die Schwankungen also periodisch waren, ist unbekannt. Über die Ursache solch gewaltiger Klimaschwankungen gehen die Vermutungen noch weit auseinander. tz 385. Einfluß des Waldes auf das Klima. Wandlungen des Klimas werden viel- fach auch der zunehmenden Entwaldung einzelner Gebiete zugeschrieben. Ob aber der Wald einen Einfluß auf das Klima ausübe, ist noch eine viel umstrittene Frage. Bekannt ist, daß der Wald als Windbrecher wirkt. Was die Lufttemperatur an- geht, so sind die Waldlandschaften im Sommer kühler wegen ihres Schattens und

9. Allgemeine Erdkunde: Physische Erdkunde, Die Erde und das Leben, Wirtschaftsgeographie, Die Beziehungen des Deutschen Reiches zur Weltwirtschaft, Das Deutschtum im Auslande, Bilder zur Siedlungskunde - S. 11

1918 - Leipzig : Hirt
A. Physische Erdkunde: 3. Die Gesteinshülle der Erde. 11 I. Die Urzeit. Dieses Zeitalter unseres Planeten beginnt mit der Entstehung einer ersten Erstarrungskruste. In ihm bildeten sich hauptsächlich die kristallinen Schiefer (§ 8, 3). Die Temperatur der Luft und des Meerwassers war noch so hoch, daß sich keine Lebewesen entwickeln konnten, daher sind die Gesteine dieses Zeitalters versteinerungsleer. Ii. Die Urlebenszeit. Die Gesteinsbildungen dieses Zeitalters lassen bereits eine Trennung in Durch- bruch- und Absatzgesteine (§ 8, 1 und 2) zu. Vor allem aber treten uns hier die ersten, wenn auch noch sehr dürftigen Spuren des Lebens in Resten med- rigster Formen entgegen. In den beiden ersten Zeitaltern, die von unermeßlich langer Dauer waren, muß die Erdrinde fortwährend starke Veränderungen er- fahren haben, denn allenthalben zeigen ihre Gesteinsschichten eine überaus starke Quetschung, Zerreißung, Stauchung und Faltung. Iii. Das Altertum der Erde. In den Gesteinen dieser Formationsgruppe findet sich bereits eine reiche und in ihrer Entwicklung verschieden weit fortgeschrittene Pflanzen- und Tierwelt, so daß eine Trennung der ganzen Gruppe in fünf Altersabschnitte möglich ist. tionen sind das Kambriu Karbon und Perm. Un- ter den Tieren sind natür- lich vor allem noch niedere Formen,im Wasser lebende Weichtiere, wieschwäm- me, Korallen, Würmer, Muscheln, Schnecken und die weitverbreiteten eigen- artigen Trilobiten ver- treten Mg. 9,a). Als erste Landbewohner zeigen sich einzelnejnsektenarten.die ersten Wirbeltiere sah das Devon, undzwaringestalt von Fischen, die ersten ... . ,, r • r ■ >. . a ürilobtt (Pleuracanthus laciniatus) * b Pecopteris truncata also dreamphtbien, das (Steinkohlenpflanze). Karbon. Auch die ersten Reptilien treten gegen Ende des Zeitalters, im Perm, auf. Für die Pflanzenwelt dieser Zeit bezeichnend sind riesige Schachtelhalme und bis 40 m hohe Bärlapp- gewächse. In dem tropisch feuchten Klima des Karbons entstanden große Wälder, die neben den genannten Formen hohe Schuppen- und Siegelbäume, baumartige Farne, Sagobäume und Moose enthielten (Bild 10). Diese üppige Pflanzenwelt lieferte das Material zu den wertvollen Steinkohlenflözen, nach denen diese Formation genannt ist, obwohl auch in manchen anderen Formationen sich Steinkohlen- lager bildeten. Am Ausgange des Zeitalters erscheinen auch die ersten Nadel- bäume, Verwandte der „Ziertanne" (Araukarie).

10. Allgemeine Erdkunde: Physische Erdkunde, Die Erde und das Leben, Wirtschaftsgeographie, Die Beziehungen des Deutschen Reiches zur Weltwirtschaft, Das Deutschtum im Auslande, Bilder zur Siedlungskunde - S. 14

1918 - Leipzig : Hirt
14 Allgemeine Erdkunde. 12. Neuzeit der Erde. i Tertiär: 1. Vergrößerte Bruchfläche eines Stückes Nummulitenkalk. 2. 93ia5tobon (Mastodon giganteum)-Jj. b Quartär: 9j!ammut gehören zwei Skelette des ersten Vogels und Zahne des ersten Säugers, wahr- scheinlich einer Beuteltierart. In der Pflanzenwelt herrschen noch die Nadelhölzer, doch tre- ten in der Kreidezeit bereits Laubbäume (Eichen, Buchen, Wein, Lorbeer) auf. V. Dieneuzeitdererde. Sie wird in die Forma- tionen des Tertiärs und Qu art ärs^ zerlegt (Fig. 12). Im Tertiär empfingen durch Hebung und Senkung von Landmassen die Konti- nente und Meere im wesent- lichen ihre heutige Gestaltung. An vielen Stellen der Erdoberfläche bildeten sich gleichzeitig durch Auffaltung der Schichten hohe Ketten- gebirge^. Fast alle bedeu- tendenhochgebirge der Gegen- wart, wie Alpen, Kaukasus, Himalaja, Kordil- leren, sind in die- ser Zeit entstanden. Hand in Hand mit diesen Faltungsvor- gangen erfolgte eine Lostrennung und Absinkung einzelner Landschollen (§ 12, e). So entstanden der Steilabfall des Erzgebirges, des Thüringer Waldes, die Oberrheinische Tiesebeneusw.wäh- rend das Klima vor- her so gleichmäßig warm war, daß 1 Namen, die in einer früher gebrauchten Einteilung den dritten und vierten Abschnitt der Entwicklung der Lebensformen bezeichneten. 2 Im Beginn der Neuzeit stellten Europa und Südasien größtenteils ein Verhältnis- mäßig ebenes Land dar.
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